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Einleitung – Ideenagentur

„Was ist Aufklärung?“ Immanuel Kant 1784:

„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.“ (z. B.: http://gutenberg.spiegel.de/buch/-3505/1).

„Faulheit und Feigheit“: Denn es ist bequem, unmündig zu sein. Das „verdrießliche Geschäft“ des eigenständigen Denkens könne leicht auf andere übertragen werden. Wer einen Arzt habe, müsse seine Diät nicht selbst beurteilen; anstatt sich selbst Wissen anzueignen, könne man Bücher kaufen; wer sich einen „Seelsorger“ leisten könne, brauche kein Gewissen.

Bequeme Unmündigkeit: „So werde es für andere leicht, sich zu den „Vormündern“ dieser Menschen aufzuschwingen. Diese Vormünder sorgten auch dafür, dass die „unmündigen“ Menschen „den Schritt zu Mündigkeit“ außer für beschwerlich auch noch für gefährlich hielten. Kant vergleicht hier die unaufgeklärten Menschen drastisch mit „Hausvieh“, das dumm gemacht worden sei. Sie würden eingesperrt in einen „Gänglwagen“. Diesen „Eingesperrten“ würden von ihren Vormündern stets die Gefahren gezeigt, die ihnen drohten, wenn sie versuchten selbständig zu handeln.“ (Aus: de.wikipedia.org/wiki/Beantwortung_der_Frage:_Was_ist_Aufklärung? – abger.: 16.6.2017). Die Folgen permanenter Bevormundung: Menschen sind oftmals unfähig sich des eigenen Verstandes zu bedienen.

Wen einem eine Krankheit plagt, so geht man zu seinem Arzt und lässt sich eine Medizin verschreiben, die das Übel vertreiben soll; ohne jedoch die Ursachen zu ergründen und zu beseitigen. Dabei ist es nicht nötig mitzudenken, wenn ich nur bezahlen kann. Die modernen Vormünder definieren / erfinden immer neue Gesundheitsstörungen und Behandlungsmethoden für die sie ihre Medikamente liefern (z.B.: Jörg Blech. Die Krankheitserfinder. Wie wir zu Patienten gemacht werden. S. Fischer 2003). Global agierende Pharma- und Krankenhauskonzerne scheffeln so enorme Reichtümer. Dabei zeigt sich eine höchst paradoxe Situation, die als Trend zur „Postmedizin“ zu bezeichnen ist: Die Gesellschaft wird trotz massiv steigender Behandlungs- und Medikamenten-Kosten immer kränker (z. B. Jörg Blech. Heillose Medizin. Fragwürdige Therapien und wie sie sich davor schützen können. S. Fischer 2005).

Wer seine „Partei“ hat, der braucht sich nicht um Staat und Politik sorgen, so häufige Versprechungen (z.B. vor Wahlen). Politiker machen für und über ihn Politik. Doch auch unter den Politikern sind viele Unmündige (siehe z. B.: Marco Bülow. Wir Abnicker. Über Macht und Ohnmacht der Volksvertreter. Berlin Econ 2010). Der Abgeordnete Bülow zeigt, wie Abgeordnete zu vorgegebenen Entscheidungen gedrängt werden, wie Lobbyisten immer mehr Abstimmungen beeinflussen und wie die Medien Politik machen. Im innersten des Staates sitzen die Parteien an den Hebeln der Macht und richten die Regeln der Macht an ihren eigenen Interessen aus. „Mit fatalen Folgen: Die Parteien haben sich ihren eigenen Staat geschaffen. Sie durchdringen die staatlichen Institutionen, besetzen systematisch alle Schlüsselstellen und entmachten die Bürger.“ (Hans Herbert von Arnim. Die Hebel der Macht und wer sie bedient. Parteienherrschaft statt Volkssouveränität. Heyne 2017)

Die Parteiendemokratie wird zur Mediendemokratie: „Die Regeln der medialen Politikdarstellung, die Selektion spektakulärer Ereignisse, Theatralität und die Orientierung an hochinszenierten Effekten, die weite Teile des Mediensystems bestimmen, beginnen zunehmend auch die Politik zu regieren. Die Rollen vertauschen sich: Während in der Parteiendemokratie die Medien die Politik beobachten sollten, damit sich die Staatsbürger eine vernünftige Meinung von ihr bilden können, beobachten in der Mediokratie die politischen Akteure das Mediensystem, damit sie lernen, wie sie sich und was sie präsentieren müssen um in den Medien häufig und attraktiv präsent zu sein.“ (Thomas Meyer. Mediokratie. Die Kolonialisierung der Politik durch das Mediensystem. Suhrkamp 2001).

Politainment als das Zusammenspiel von Politik und Unterhaltung: „Diese Form der öffentlichen, massenmedial vermittelten Kommunikation, in der politische Themen, Akteure, Prozesse, Deutungsmuster, Identitäten und Sinnentwürfe im Modus der Unterhaltung zu einer neuen Realität des Politischen montiert werden.“ (Andreas Dörner. Poliotainment. Politik in der Erlebnisgesellschaft. Suhrkamp 2001). Darin ersetzt Symbolische Politik vermehrt faktische Politik durch eine Politik der Zeichen, Worte, Gesten und Bilder. Mittels politischer Inszenierungen werden Scheinrealitäten gepflegt und auf populistische Weise auch Grenzen zur Täuschung der Menschen überschritten. Plakativ ist die Aussage des österreichischen Bundeskanzlers: 95 Prozent der Politik sind inszeniert. &xnbsp;(z. B.: „Kern: „95 Prozent der Politik besteht aus Inszenierung“. 31.01.2017, http://die presse.com/home/innenpolitik/5162408/kern_95-Prozent-der-Politik-besteht-aus-Inszenierung). &xnbsp;Bei so viel Politikinszenierung ist es denkmöglich, durch Rückbesinnung auf das Wichtige den Politikaufwand, wenn schon nicht um 95 Prozent, so doch um bis zu 80 Prozent, zu reduzieren, inklusive des Polit-Personals. Als nächster Schritt sind die Organisationsstrukturen von Politik und Staat zu evolutionären Organisationen weiter zu entwickeln.

Sozialabbau, Privatisierung, Mediatisierung der Politik und Politikverdrossenheit sorgen dafür, dass die demokratischen Institutionen weiterhin formal existieren, aber nicht mehr mit Leben gefüllt werden (Colin Crouch. Postdemokratie. Suhrkamp 2008). Die Systeme Putin, Orban, Kaczyński, Erdogan, Trump, etc. … zeigen, die von Colin Crouch erkannte „Postdemokratie“ ist in vielen Regionen schon real. Aktuelle Berichte zeigen, in diesen Ländern ist der Weg in eine neue „Knechtschaft“ zu erkennen. Vor über 200 Jahren warnte David Hume: „Es ist selten, daß eine Freiheit irgendwelcher Art mit einem Schlage verlorengeht.“ […] Fast immer geht Freiheit in fast unmerklichen Schritten verloren. (Friedrich A. Hayek. Der Weg zur Knechtschaft. Verlag Bonn Aktuell München 1991, Pg.: 9). Typische Fakten dazu dokumentierte beispielsweise Anna Politkovskaja in „Putins Russland“ (deutsch: 2005) und „Russisches Tagebuch“ (deutsch: 2008). Doch am 7. Oktober 2006 – an Putins Geburtstag – wurde Anna Politkovskaja in ihrem Wohnhaus in Moskau erschossen.

Für Gewinner: Politik braucht radikale Innovation – für ein neues Politikmodell

Doch unter der Vielzahl der unmündigen Bürger fänden sich immer ein paar „Selbstdenkende“. Unter der Voraussetzung von Freiheit, ist mit denen die Aufklärung&xnbsp; der Öffentlichkeit „beinahe unausbleiblich“. Für die „wahre Reform der Denkungsart“ sind beharrlich Reformen zu betreiben, jedoch keine Revolutionen.&xnbsp; Gelehrte können öffentlich ihre Vernunft gebrauchen, über die Möglichkeit der öffentlichen wissenschaftlichen Diskussion der Verhältnisse im Staat. Auf diesem Weg können&xnbsp; die Herrschenden zur Einsicht und zur Änderung der Verhältnisse bewegt werden (siehe auch: de.wikipedia.org/ „Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?“ – Abger.: 5.6.2017).

Nach Schumpeter wird mit „kreativer Zerstörung“ Altes zerstört, Neues – Besseres oder Anderes – entsteht. (Siehe dazu: Kurt Matzler, et al., Digital Disruption: Wie Sie Ihr Unternehmen auf das digitale Zeitalter vorbereiten. Vahlen München 2016). Rasch verändern neue Technologien (z. B. Cloudtechnologien, Internet der Dinge, künstliche Intelligenz, große Rechnerleistungen, Sensorik, autonome Fahrzeuge, Robotik, 3D-Druck, Big Data, Vernetzung usw.) Wirtschaft, Gesellschaft, unsere Art zu leben, zu arbeiten und zu konsumieren. Bildung, Gesundheitswirtschaft und Politik dürfen sich darin nicht dem Wandel verschließen: Sie sind die Wegbereiter im großen Wandel. „Schöperische Zerstörung“ gegen politische Lethargie und Reformstau, um &xnbsp;Politik radikal zu verändern: „Dieser Aufruhr in der Wirtschaft schwappt nun hinüber in die Politik.“ (Torsten Riecke. 16.06.2017 - www.handelsblatt.com/my/politik/international/brexit-trump-wahl-macron-revolution-die-disruption-politik/19930048.html).

Viele digitale Veränderungen folgen disruptiven Mustern: Sie verändern Branchen grundlegend. Besonders Politik und Demokratie sind per „kreativer Zerstörung“ kurzfristig zu erneuern oder in vielen Bereichen zu ersetzen. Aus zwei Optionen ist zu wählen: „demnächst ersetzt werden“ (z. B. durch eine Postdemokratie) oder „sofort erneuern“ (z. B. mittels „Kreativer Politik für eine innovative Demokratie“). „Das Internet hat in den vergangenen 20 Jahren bereits tiefgreifende Veränderung ausgelöst, aber das ist nichts im Vergleich zu dem, was sich in den nächsten 20 Jahren tun wird.“ (Tim Cole. Digitale Transformation. Warum die deutsche Wirtschaft gerade die digitale Zukunft verschläft und was jetzt getan werden muss!. Vahlen 2015. Pg.: 15). Dafür braucht es selbst denkende,&xnbsp;freie und sich ihrer Macht bewusste Menschen.

„Die Maxime, jederzeit selbst zu denken, ist die Aufklärung“ so eine weitere verkürzte Definition von Kant. Diese Definition gilt in der Gegenwart auch als Leitspruch, damit die Zukunft nicht zur Bedrohung, sondern wieder zum Versprechen wird (Siehe z. B.: Harald Welzer. Selbst Denken. Eine Anleitung zum Widerstand. Fischer Verlag 2013).

„Eine auf Bequemlichkeit – und vielleicht auch Feigheit – beruhende Überlassung und Delegierung von zu viel Macht und Entscheidungskompetenz an einzelne Personen und Gruppen ist mitunter sehr gefährlich und untergräbt à la longue immer mehr unser demokratisches System und unsere Mündigkeit. Demokratie und Mündigkeit zu verlieren, das kann ganz schnell gehen. Sie allerdings wiederzugewinnen ist extrem aufwendig und schwierig. Insofern brauchen wir wohl einen neuen Schub für ein selbstreflektiertes, mündiges Denken und Handeln im Sinne der Aufklärung des Immanuel Kant.“ (Gerhard Neumüller. 14.7.2017 - derstandard.at/2000060929993/Der-Trend-zu-Autoritarismus-und-Unmuendigkeit).

Der Paradigmenwechsel von Theorie X zu Theorie Y

Anmerkung:Theorie X: Autoritäre Politik – misstrauend/kontrollierend & Theorie Y: Kooperative Politik, für Vertrauen, aktivierend/motivierend. Theorie Z: Beteiligung der Bürger erhöht Motivation, für höhere (Politik-)Produktivität.

Politik orientiert sich noch überwiegend an einem Menschenbild, wonach der Mensch von Natur aus faul, bequem, passiv, feige, wenig ehrgeizig sei, der lügt und betrügt wenn es vorteilhaft ist. Dagegen müsse der Staat autoritär z. B. mit strikten Gesetzen, mit umfangreichen Kontrollen und hohen Strafen reagieren. Dieses Menschenbild hat Douglas McGregor (Siehe: „The Human Side of Enterprise“ 1960) in Bezug auf Führungsphilosophien als „Theorie X“ bezeichnet.

Im Gegensatz zum Misstrauens Staat bezeichnet „Theorie Y“ Menschen als engagiert, aktiv, strebsam, leistungswillig, verantwortungsfreudig, kreativ, selbstsicher, kooperativ. Dafür bietet Politik Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung (und künftig vermehrt Selbstregierung) im Staate an. Mit Vertrauen wird das Engagement und die Motivation der Bürger positiv beeinflusst und deren Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme und Kreativität gesteigert. Nach Art des Rosenthal-/Pygmalion-Effekt ist bei vielen Menschen zu versuchen, eine höhere Bereitschaft zur Beteiligung in Politik und Staat zu erreichen. Über positive Erwartungshaltungen, auch: selbsterfüllende Prophezeiungen genannt, ist in der Regel signifikant auf Leistungen und Entwicklungen aufbauend, einzuwirken (siehe auch: „Galatea-Effekt“ für höhere Selbstwirksamkeitserwartung).

Die negative Variante (auch: „Golem-Effekt“) führt beispielsweise in Mißtrauenssystemen über verminderte Erwartungen zu reduzierten Leistungen. Aktuelles Beispiel dazu ist die Einführung der allgemeinen Registrierkassenpflicht in Österreich: Sie fördert weitere Entfremdung der Bürger von Politik und Staat. Insgesamt hat sich gezeigt, der dafür erforderliche Aufwand ist deutlich höher als das zusätzlich erzielte Steueraufkommen.

Als Anknüpfung an die beiden Maximalpositionen von McGregor hat William Ouchi „Theorie Z“, auch: „Japanischer Managementstil“, entwickelt (William G. Ouchi. Theory Z. Avon Books 1983). Nach Ouchi führt eine starke Mitarbeiterbeteiligung zu höherer Mitarbeitermotivation, Produktivität und hoher Identifikation mit dem Unternehmen (ist auch für Politik und Staat zu realisieren). Besonders in Zukunft müssen gute Ideen und revolutionäre Innovationen, die Entfaltung von Talenten, Wachstum und insgesamt unser Überleben sichern.

Derzeit dominieren (noch) die Prinzipien von Theorie X in vielen Ländern Politik und Staat. Nach Theorie Z organisierte Firmenkulturen, z. B. nach Art des Toyota Production System (TPS), mit aktiver direkter Beteiligung vieler Bürger an Politikgestaltung, sind in ihren Grundzügen für Staat und Verwaltung zu realisieren. In ähnlicher Weise sind viele Prinzipien der  baskischen Kooperative Modragon, der weltgrößten Industrie-Genossenschaft,&xnbsp;für die Organisation von Staat und Verwaltung anzupassen und zu implementieren (Siehe z. B.: C. Berger. Das Modragon Modell. Diplomarbeit, Graz 2006). Die Firma SEMCO in Brasilien, als moderne Realisierung von Thomas Morus, „Utopia“ (Löwen 1516) ist, entsprechend dem Prinzip eines Management ohne Manager, als Vorlage auch für die Realisierung einer Politik ohne Politiker zu nutzen (Ricardo Semler. Das SEMCO-Modell. Für ein Management ohne Manager. Heyne 1993). Thomas Morus‘ Utopia ist der Entwurf einer idealen Gesellschaft mit demokratischen Grundzügen, die auf rationalen Gleichheitsgrundsätzen, Arbeitsamkeit und dem Streben nach Bildung basieren. “In der Republik ist aller Besitz gemeinschaftlich, Anwälte sind unbekannt, und unabwendbare Kriege werden bevorzugt mit ausländischen Söldnern geführt.“ (de.wikipedia.org/wiki/Utopia_(Roman). Abger.: 17.6.2017).

Typische (Fehl-)Entwicklungen nach „Theorie X“ sind postdemokratische und plutokratische Trends, die schon in Putins Russland, in Orbans Ungarn, Kaczyńskis Polen, Erdogans Türkei, etc. real sind. Auch die Politik von Trump in den USA tendiert in diese Richtung.

Schon 1997 zeigte Clayton M. Christensen in „The Innovator’s Dilemma“ wie führende Unternehmen, die aus traditioneller Sicht „alles richtig machten“ und doch scheiterten. Aktuell ist ein verbreitetes Scheitern politischer Parteien zu beobachten. Obwohl die etablierten Parteien über sehr viel Geld und Macht verfügen, entscheiden die Wähler vermehrt gegen etablierte Institutionen. Politik-/Politiker-Zufriedenheit sinken permanent, obwohl die Aufwände für Politikmarketing permanent erhöht werden. Vermehrt sind auch in Politik disruptive Initiativen zu erkennen, die das Establishment irritieren und bedrängen.

Aktuelle Fragen dazu: Ist das der Untergang repräsentativer Parteiendemokratien? Werden nun evolutionäre Systeme führend in Politik, Staat, Verwaltung, Bildung, etc. … ?

Erfolgsbeispiele

„Am 8. April 2004 kündigte Paul van Buitenen die Gründung einer neuen politischen Partei namens Europa Transparant an. Damit wolle er die Missstände in den europäischen Einrichtungen besser bekämpfen. Bei den niederländischen Wahlen zum Europäischen Parlament gewann er auf Anhieb zwei Sitze, nach einer Wahlkampagne, die nicht mehr als viertausend Euro gekostet hatte.“ (Aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_van_Buitenen - Abger.: 29.6.2017)

Ein aktuelles Beispiel: Die Mehrheit der Bürger hat am 18.6.2017 in Frankreich mit Macron „Hoffnung statt Wut gewählt.“ Eine Hälfte seiner Kandidaten sind Bürger aus dem zivilen Leben, eine Hälfte sind Frauen. Eine der ersten Maßnahmen des Wahlsiegers ist ein Gesetz für mehr Moral in der Politik. Das Ziel ist eine Politik mit deutlich weniger Berufspolitiker. Gelingen Macron die anstehenden Reformen und dringenden Modernisierungen? Bisher galt das europäische Motto: „Wer reformiert, wird abgewählt“.

Der Wahlsieg von Emmanuel Macron in Frankreich ermutigt viele Nachahmer: Gelingen Sebastian Kurz (oder: Peter Pilz) auch in Österreich diese mutigen Experimente?

Drängende Strukturreformen, die Abschaffung vieler Privilegien und die Beendigung der „Sozialromantik“ lassen künftig wenig Raum für Inszenierungen und Illusionen traditioneller Parteipolitik.

Der globale Wettbewerb der Ideen und um Talente erfordert radikale Innovation. Das Ziel dieser Arbeit sind die Kommunikation radikal neuer Konzepte und neues Denken für beweglichere und mutigere Politik.

Oder noch besser: Es braucht Politik-Disruptionen: Hierbei werden nicht nur Mehrheiten, genauso auch Hierarchien und bisherige Gewissheiten radikal auf den Kopf gestellt. Doch wir sind diesen Umgestaltungen nicht wehrlos ausgeliefert, wir können mitgestalten. Und wir müssen heute schon damit beginnen. Die Ergebnisse der Wahl 2017 in Frankreich und auch Paul van Buitenen 2004 zeigen: Die Zeit ist reif für disruptive Politik! Dafür braucht es kaum mehr machtvolle Parteiapparate, im Gegenteil viele dieser „Altparteien“ (auch: „Dinosaurier“) sind ersatzlos aufzugeben.

Das Ziel: Der Staat wird zur selbstführenden Organisation weiterentwickelt. Neben wirtschaftlichen Entwicklungssprüngen wie z. B. autonomes Fahren, Industrie 4.0, Big Data und künstliche Intelligenz, sind auch in Medizin, Bildung, Gesellschaft und besonders in Politik entsprechende Durchbrüche zu realisieren. Damit wird eine neue Bewusstseinsstufe für „eine völlig neue Ära der Menschheitsgeschichte eingeläutet“ (Friederic. Laloux, 2015, pg.: 13).

Für Verlierer: Mit „weiter wie bisher“ drohen Postdemokratie und auch Postmedizin

Verbreitet haben sich schon postdemokratische Systeme etabliert. Doch die „Postdemokratie“ ist meist nur die Vorstufe zur „Plutokratie“ (der Herrschaft der Geldeliten). Diese, von wachsender Ungleichheit und Populismus geprägte Politikform entartet, mangels Nachhaltigkeit,&xnbsp; meist zu diktatorischen Formen. Dies wiederum führt jedoch rasch zum wirtschaftlichen Kollaps (z. B. durch den Exodus der Talente und Leistungsträger). Die folgende chaotische Phase führt nach einiger Zeit mit Hilfe der Zivilgesellschaft wieder zu demokratischen&xnbsp; Strukturen zurück. Doch die betroffenen Länder/Regionen müssen nun ihre ruinierte Wirtschaft und zerrüttete Zivilgesellschaft reparieren. Diese Bürde hemmt mehrere Jahre positive Entwicklungen darin. Typische Beispiele: Russland, Ungarn, Polen, etc. Siehe weiter unten auch das Thema „Putinisierung“.

Doch vermehrt erkennen Menschen (und mit ihnen auch die Medien) die Systemfehler aktueller Politik und Wirtschaft: Sie reagieren mit Schimpftiraden zu den falschen Visionen einst hochbejubelter Manager und Politiker: "Gefallsucht, Gier, Provinzialität, Feigheit, Rabaukentum, Komplexbeladenheit, Selbstüberschätzung, Unreife, Verlogenheit, Inkompetenz, Schwäche, Hochmut, Versagertum, Dekadenz, Arroganz, Biedersinn, Naivität – wer nach Gründen für den Niedergang […] sucht, darf sich aus dieser Auswahl frei bedienen, und mit gutem Recht.“ („Heimatlos“, Der Spiegel, Nr. 43 / 22.10.2016, Pg.: 10-24).

„Das Ende der Welt, wie wir sie kannten“ (Siehe: Claus Leggewie & Harald Welzer; &: „Postdemokratie“, Colin Crouch, suhrkamp 2013, pg. 8): Unsere demokratischen Institutionen existieren formal weiterhin, werden aber von Bürgern und Politikern nicht länger mit Leben gefüllt. Weder mehr Politikmarketing, noch intensivere mediale Präsenz können darüber hinwegtäuschen, dass wir Politiker haben, „denen man&xnbsp; nicht mehr wirklich vertraut“. Mittels „schöpfen und zerstören“ ist der Politikwandel zu beschleunigen. Dafür sind rasch neue Ideen unter Nutzung interaktiver Kommunikationsmedien (z. B. per sozialer Medien und Netzwerke) zu realisieren und in Politik zu etablieren. Themen wie „wachsende Ungleichheit“, „Lobbying und Medienmacht beschränken“, „Korruption“, „enorme Staatsschulden“, „Aufstieg extremer politischer Kräfte“, etc. … sind sicherlich nicht mit einer Idee zu lösen. Unter postdemokratischen Bedingungen ist bisherige Bringschuld der Politik zur Holschuld moderner Politik und Verwaltung für kompetente Bürger umzugestalten, ansonsten drohen plutokratische Verhältnisse. Die Plutokratie (auch: Oligarchie & Lobbyismus) als Herrschaft des „Geldadels“ umgeht die verfassungsmäßige Ordnung und steuert eigennützig den Staat und manipuliert demokratische Wahlen. Und die soziale Ungleichheit verschärft sich weiter.

In vielen Regionen droht „Putinisierung“

Beharrende Kräfte (z. B. gierige Kapitalisten aus der „Superelite“) versuchen weiterhin das für sie vorteilhafte System um jeden Preis zu erhalten. Dazu werden demokratische Rechte beschränkt, der Überwachungsstaat ausgebaut und&xnbsp; mittels medialer Kampagnen Denken und Handeln der Massen manipuliert. Das Ergebnis sind stagnierende und verarmende Gesellschaften. Mit Abwanderung kompetenter Leistungsträger und Querdenker versinken die breiten Massen immer tiefer in&xnbsp; Agonie und Stillstand. Letztendlich werden die Zustände unhaltbar, dann werden Kriege gegen scheinbare innere und äußere Feinde inszeniert, um so ihre ungeduldig gewordenen „Untertanen“ weiter knebeln zu können. Darauf folgt unweigerlich der wirtschaftliche Zusammenbruch beharrender Regionen. Unter Krisenbedingungen finden sich, nun mit Verspätung, Mehrheiten für die Erneuerung von Gesellschaft, Politik und Wirtschaft, als neue Herausforderung für die Nachzügler. Diese nun unvermeidliche Aufholjagt prägen jedoch immer wieder dramatische Krisen und Rückschläge.

Politikwissenschaftler Jahn-Werner Müller hält es im Spiegel-Gespräch, über den Aufstieg der Populisten in Europa, nicht für ausgeschlossen, „dass in Osteuropa die politische Zukunft des Westens zu studieren ist.“ („Wer gehört zu uns?“, Der Spiegel, Nr. 43 / 22.10.2016, Pg.: 40-42). Nicht nur in Russland, auch in Polen („Recht und Gerechtigkeit“), Slowakei („Slowakische Nationalpartei“) und Ungarn („Fidesz, Jobbik“) sind rechtspopulistische Parteien in Europa bereits an der Macht. Doch auch in anderen Ländern übernehmen gemäßigte Parteien vermehrt extreme Positionen der Rechtspopulisten. Auf die Frage des Autors „ob Viktor Orban wie die italienische Mafia agiere“ antwortet der ehemalige Politiker Laszlo Keller „Das ist nicht übertrieben. Er ist der *Capo, der ungarische Don Corleone.“ (Jürgen Roth in: „Schmutzige Demokratie.“ ecowin Wals bei Salzburg 2016, Pg.: 48 – 92, Kapitel: „Einblicke in einen autoritären Führerstaat“).

* Anmerkung dazu: „Der Pate“ (I bis III) als Buch und Spielfilm von Mario Puzo 1972 zu Don Vito Corleone, einem der mächtigsten Mafiabosse von New York City und Oberhaupt einer der fünf Familien nach Ende des zweiten Weltkriegs.

„Ist Amerika eine Oligarchie?“** Die Professoren Martin Gilens (Princeton University) und Benjamin Page (Northwestern University) schrieben schon 2014 in ihrer umfangreichen Studie: „… Jene Organisationen, die viele Menschen vertreten, haben laut dieser Studie praktisch keinen politischen Einfluss, während jene Organisationen, die wirtschaftliche Interessen vertreten, sich praktisch politisch immer durchsetzen können.“ („Schmutzige Demokratie.“, Jürgen Roth, ecowin 2016, Pg.: 276). Auf der Suche nach den Ursachen der Wut auf „Die da oben“ bei den Menschen, entdeckten Johannes Hano und sein Team aus dem ZDF-Studio New York „ein System politischer Korruption, in dem Milliardäre den politischen Prozess nach ihren Vorstellungen steuern.“ Es sei ein typisches Mafiasystem, in dem Wall Street und Industrie Giganten um Macht und Einfluss kämpfen (www.zdf.de/dokumentation/zdfzoom/usa-die -gekaufte-demokratie-100.html, 2.11.2016).

**Anmerkung „Oligarchie“: In dieser entarteten und gesetzlosen Herrschaft der Reichen (auch: Plutokratie!) bestimmt Eigennutz die Politik. Eine meist kleine Gruppe und ihre Angehörigen sorgen dafür, dass niemand anderer an die Macht kommt und mitverdient. Siehe dazu auch: Kleptokratie, als die „Diebesherrschaft“. Darin haben die Herrschenden und ihre Klientel die willkürliche Verfügungsgewalt über Besitz und Einkünfte der Beherrschten.

Unzufriedenheit: Ein starker Mann für klare Entscheidungen und für mehr mitentscheiden

„Viele Menschen erhoffen sich durch einen „starken Mann“ eine klare und knappe Entscheidungsstruktur und damit erfolgreiche politische Lösungen.“ (Jürgen Klatzer, Karl Oberascher, Paul Batruel. Viele haben den Polit-Stil der Regierung satt. //kurier.at/politik/inland/historiker-oliver-rathkol-im-interview-ueber-die-sehnsucht-nach-dem-starken-mann/259.448.730. 21.4.2017).

Politische Opportunisten und deren Machtspiele werden nicht mehr akzeptiert. Besonders in Krisenzeiten erwarten die Menschen von Führungspersönlichkeiten klare Antworten auf komplexe Entwicklungen und wollen aktiv mitgestalten.

Thomas Rietzschel setzt an den Anfang seines Buches „Geplünderte Demokratie. Die Geschäfte des politischen Kartells.“ (Paul Zsolnay Verlag Wien 2014) einen Ausschnitt aus „Der Staat und die Revolution“ von Alexis de Tocqueville 1854: „Eine durch langen Streit ermüdete Nation lässt sich bereitwillig betrügen, wenn man ihr nur Ruhe bringt, und die Geschichte lehrt, dass es alsdann, um sie zu befriedigen, genügt, im ganzen Lande eine gewisse Anzahl unbedeutender oder abhängiger Leute zusammenzuraffen und diese gegen Bezahlung vor den Augen der Nation die Rolle einer politischen Versammlung spielen zu lassen.“ (Siehe dazu die heutige Sicht:&xnbsp; Marco Bülow. Wir Abnicker. Über Macht und Ohnmacht der Volksvertreter. Berlin Econ 2010).

Wen wundert‘s wenn vermehrt Menschen mit „Demokratiemüdigkeit“ auf das, aus ihrer Sicht, „verfilzte Establishment“ und die „Mainstream-Medien“ ablehnend reagieren. Der Ärger über die „Clans“, die untereinander ausmachten, wer das Sagen habe, fördert Perspektivenlosigkeit und innere Kündigung; Folgen sind politische Apathie und totalitäre Systeme.

Geschichte und Zukunft erklären mit Kondratieff

Mit der Theorie der langen Wellen ist die wirtschaftliche Entwicklung zu beschreiben: Nach Kondratieff dauern diese langen periodischen Phasen von Prosperität und Rezessionen von 45 – 60 Jahre. Im Rhythmus der sogenannten „Kondratieffwellen“ entwickeln sich alle Lebensbereiche: Sozialverhalten, Technik, Kriege, Machtverschiebungen, Managementmethoden, Revolutionen und Kunst. Der dabei ausgelöste Reorganisationsprozess der gesamten Gesellschaft erschließt mit Hilfe von „Basisinnovationen“ große Bedarfsfelder der Gesellschaft. Basisinnovationen lösen Wertschöpfungsketten aus, die über mehrere Jahrzehnte die Hauptrichtung des Wirtschaftswachstums bestimmen und nahezu alle Bereiche der Gesellschaft erfassen und verändern. „Im Grunde ist sie die einzige wissenschaftliche Theorie, mit der Wechselwirkungen zwischen technologischen, wirtschaftlichen, sozialen und geistigen Entwicklung überzeugend erklärt werden können und dadurch solide kurzfristige wie auch langfristige Prognosen möglich sind.“ (Leo A. Nefiodow. Der sechste Kondratieff. Wege zur Produktivität und Vollbeschäftigung im Zeitalter der Information. Rhein-Sieg Verlag St. Augustin 2006. Pg.: 2f).

Im &xnbsp;5. Kondratieff sorgte seit den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts die Informationstechnik für große wirtschaftliche Dynamik. Seit etwa 2000 befindet sich die Informationstechnik in der wirtschaftlichen Sättigungsphase und bewegt sich in Richtung &xnbsp;wirtschaftlicher Niedergang. Gesellschaftliche und wirtschaftliche Krisen, Kriege und Revolutionen sowie massive Verteilungskämpfe sind mit den damit verbundenen Wirtschaftsabschwung zu erklären (siehe z. B.: Arabischer Frühling, Erstarken des IS, wachsende Migration, Ausbreitung populistischer Systeme und dramatische Wirtschaftskrisen). Diese Depression endet erst wenn bessere Lösungen verfügbar sind. (Siehe auch: Erik Händeler. Die Geschichte der Zukunft. Sozialverhalten heute und der Wohlstand von Morgen. Bredow Verlag Moers 2005).

Die Herausforderungen des 6. Kondratieff sind die herrschende Unordnung und Destruktivität. Die weiter wachsende Komplexität in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft ist mit hierarchischen Systemen nicht mehr sinnvoll zu betreiben. Die hier propagierten neuen Formen der Zusammenarbeit sind Selbstorganisation, Selbstführung und Selbstregierung. Im weitesten Sinn müssen wir für psychosoziale Gesundheit in der Gesellschaft sorgen. Hierbei sind auch die zwischenmenschlichen Beziehungen mit ein zu beziehen.

„Basisinnovationen“ wie Liquide Democracy & Delegated Voting (LD & DV) und die aktuelle Digitalisierung ermöglichen die Realisierung von radikalen Politikinnovationen per Selbstorganisation, Selbstführung und Selbstregierung. So ist eine „Politik ohne Berufspolitiker“ zu implementieren.

Innovatoren die schneller und konsequenter die Basisinnovationen des 6. Kondratieff realisieren sind nicht ohnmächtig den aktuellen Krisen ausgeliefert. Im Gegenteil: Sie sind die Gestalter und Gewinner des vom 6. Kondratieff angestoßenen Aufschwungs. Dagegen verschärfen Abwarten und Untätigkeit die Krisen und Probleme: Z. B. versprechen Populisten einfache Lösungen (zur Komplexitätsreduktion). Doch die populistischen Vereinfachungen führen immer zu Armut und Knechtschaft für die jeweiligen Gemeinschaften (Siehe aktuell: Putin, Orban, Erdogan, Trump, etc. … ). Wenn auch ein wirtschaftlicher Aufschwung ein gesamtgesellschaftlicher Vorgang ist, so gilt: Wer die neuen problemlösenden Systeme schneller entwickelt erhält die größten Gewinne/Erfolge. Für Nachzügler verbleiben nur unbedeutende Reste.

Die Basisinnovationen des 6. Kondratieff: In erster Linie werden dabei Technologien der Digitalisierung wie Industrie 4.0 und Autonome Fahrzeuge als auch Künstliche Intelligenz und Big Data genannt. Doch in gleicher Weise verlangen Postdemokratie, Postmedizin als auch Bildung und Ausbildung die Realisation radikaler Innovationen. Dafür wird hier „Reinventing Politics“ – siehe die „Zehn Punkte“ – besonders: www.internetpartei.at – betrieben.

Forschungsthemen mit Potential für kreative Politik in einer innovativen Demokratie

·         „Zehn Punkte“ für kreative Politik in innovativer Demokratie, für den Politikwandel zu Selbstorganisation, Selbstführung und Selbstregierung, gegen drohende postdemokratische Trends. Siehe dazu das Angebot von www.internetpartei.at.

·         Reinventing Organisations für „Reinventing Politics“: Die Basisinnovationen Liquide Democracy & Delegated Voting (LD & DV) und die weitere Digitalisierung ermöglichen neue Realisierungen von Selbstorganisation, Selbstführung und Selbstregierung auch in Politik.

·         Holacracy für ein „revolutionäres Politikmanagement-System“, für moderne Politik: Die „Holacracy Verfassung“ ist als Vorlage zur raschen Entwicklung einer Referenz für „Eine Politik ohne (Berufs-) Politiker“ zu nutzen (https://cidpartners.de/wp-content/uploads/2015/12/20151004_Holacracy_Konstitution_Deutsch_4_1.pdf - abger.: 19.7.2017)

·         Das Mondragón-Modell als weiteres Modell für alternative Politik in innovativer Demokratie. Breite Informationen dazu bietet die Diplomarbeit von Christian BERGER „Das Mondragón-Modell - eine „reale Utopie“ als alternatives Wirtschaftsmodell?“ Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz 2004 (http://oearat.web06.vss.kapper.net/wp-content/uploads/084DBS_Das-Mondragon-Modell.pdf)

·         SEMCOs-Modell des „Managements ohne Manager“ ist als Modell für eine „Politik ohne Politiker“ zu nutzen. Bei SEMCO werden die Leute aufgefordert alles zu hinterfragen, alle Gebräuche, Gewissheiten und Traditionen. Es fehlen jegliche formale Strukturen und es gibt keine Kontrolle von „oben“. (Ricardo Semler. Maverik! The Success Story behind the world’s most unusual workplace. Random House London 1993 & Ricardo Semler. The Seven-Day Weekend. A Better Way to Work in the 21st Century. Random House London 2003).

·         Als „Postmedizin“ wird hier eine Politik zu bezeichnet, worin die großen, internationalen Pharmakonzerne Gesundheitspolitik machen (Siehe: Big Pharma, Jacky Law, Patmos 2007, Klappentext). Noch etwas weiter gehen die Autoren Caroline Walter & Alexander Kobylinski (in: Patient im Visier, suhrkamp 2011): „Pharmafirmen manipulieren und gefährden mit irreführender und illegaler Werbung Kranke wie Gesunde.“ Klappentext. Frank Wittig wird noch konkreter: „In unserem Gesundheitssystem herrschen mafiöse Verhältnisse.“ (Klappentext von: Die Weisse Mafia. Frank Wittig, riva Verlag 2013). Wenn es um kriminelle Strukturen geht, stehen Pharmakonzerne der Mafia in nichts nach. “Der einzige Standard der Branche ist das Geld, und der Wert eines Menschen hängt davon ab, wie viel Geld er ihr einbringt.“ (Aus: Tödliche Medizin und organisierte Kriminalität.&xnbsp;Peter C. Götzsche. riva München 2015. Pg.: 81 oben). Die Recherchen des Medizinjournalisten Hans Weiss ergaben: „Die Pharmaindustrie kontrolliert unser Gesundheitssystem in unvorstellbarem Ausmaß – nicht ohne aktive Mithilfe von Ärzten, die sich von den Konzernen lukrativ entlohnen lassen.“ (Hans Weiss. Korrupte Medizin. Ärzte als Komplitzen der Konzerne. Kipenheuer & Witsch Köln 2008).

 

 

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